Drei neue Vorstandsmitglieder gewählt

Präsentation von Stefan Wild anlässlich der Generalversammlung der IG eHealth 2025

An der Mitgliederversammlung wurden Simone Matt (Elca), Klaus Frommer (Swisscom) und Martin Wegmüller (Post) neu in den Vorstand der IG eHealth gewählt. Die Mitglieder stimmten allen Anträgen zu. Der bisherige Vorstand, die Präsidentin Anna Winter und der Vizepräsident Martin Rüfenacht, wurden einstimmig wiedergewählt.

Toni La Rosa (Elca) ist altershalber aus dem Vorstand der IG eHealth zurückgetreten. Neu übernimmt Simone Matt den Vorstandssitz der Elca, wo sie für den Bereich Health & Life Science in der Deutschschweiz zuständig ist. Rajesh Nair hat sich entschieden, den Vorstandssitz der Schweizerischen Post an Martin Wegmüller zu übergeben. Er vertritt die Interessen der Post bei Digitalisierungsthemen gegenüber politischen Stakeholdern und begleitet das EPD seit Jahren.

Bei der Swisscom kommt es zu einem Wechsel, da Dr. med. Christian Westerhoff den Arbeitgeber wechselt. Mit Klaus Frommer wurde ein langjähriger Digitalisierungsexperte in den Vorstand gewählt. Frommer ist seit vielen Jahren bei Swisscom tätig, aktuell als Produktmanager für das Praxisinformationssystem cura­MED.

Stefan Wild und Martin Rüfenacht informierten über die erste Sitzung des Branchenausschusses DigiSanté, die am 1. Mai stattfinden wird. Das Branchengremium priorisiert die 50 bestehenden Anforderungen und kann selbst neue Projekte auswählen. Gemäss Martin Rüfenacht hat es in der Fachgruppe Datenmanagement einige Zeit gedauert, bis die Prozesse funktionierten. Inzwischen funktioniere die Arbeit im Gremium und in den einzelnen Arbeitsgruppen recht gut, so Rüfenacht.

Referate

Sabine Zehnder, Tarifexpertin der FMH, gab spannende Einblicke in die Entstehung eines Tarifs am Beispiel des TARDOC. Dieser bietet im Vergleich zum TARMED präzisere und aktuellere Abrechnungsmodalitäten. Er soll die Abrechnung vereinfachen und die Anreize zur Mengenausweitung begrenzen.

Die ambulanten Pauschalen sind Teil eines neuen Tarifsystems, das mit TARDOC eingeführt wird. Ziel ist es, die Kostenstruktur im ambulanten Bereich zu optimieren. Der Bundesrat hat die neuen Tarife teilweise genehmigt, die Einführung ist auf den 1. Januar 2026 vorgesehen. Es sind jedoch noch Anpassungen notwendig, um die Kostenneutralität zu gewährleisten.

Felix Musterle, Geschäftsführer der Sumex AG, berichtete über die Herausforderungen bei der Einführung von TARDOC und ambulanten Pauschalen in der automatisierten Leistungsprüfung. Die Herausforderungen umfassen die Koordination zwischen verschiedenen Tarifen, die Integration neuer Technologien wie XML 5.0 und die Sicherstellung der Kostenneutralität. Die Umsetzung erfordere eine enge Zusammenarbeit mit den Stakeholdern, die Anpassung bestehender Systeme und die Entwicklung neuer Prüfungen und Regeln für TARDOC.

Lukas Hohl, Gründer und Chief Product Officer von Beyond Civic, referierte über «Gesundheitsdatenräume» und den Austausch von Daten. Er nannte drei Formen des Datenaustauschs: Data Broadcasting, Peer to Peer und Data Hubs, die zu einem «Data Lock-in» führen können. Als Vorteile von Datenräumen nannte Hohl die zentrale, skalierbare Topologie mit der Kontrolle über die eigenen Daten durch vorher definierte «Spielregel» (Governance).